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Orientierung im Gelände: Bestimmung von Entfernungen

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Methode: Doppelschritt

 

Einführung

Ob Füße, Arme, Beine oder die Länge eines Schritts – der Ursprung vieler Längeneinheiten beruht auf Vergleichen mit menschlichen Körperteilen. Wenn man in einem englischsprachigen Land lebt, dann ist der Fuß beispielsweise nach wie vor ein sehr vertrautes Maß. Ein anderes Beispiel: Die Bezeichnung ‚Meile‘ stammt aus dem alten Rom und verwies auf tausend Doppelschritte, die heute eine ziemlich kauzige Zahl von 1.609 Metern ergeben. Den meisten sind hierzulande auch noch andere Vergleichsgrößen aus früheren Zeiten bekannt: Spannen (die Weite der gespreizten Hand), Ellen (die Länge des Unterarms) oder Zoll (Abstand zwischen der Spitze und dem ersten Fingerknöchel eines menschlichen Daumens). Nicht umsonst stehen daher heutzutage ‚Daumenregel‘ oder ‚Faustregel‘ für ein grobes Maß – und genau darum soll es hier gehen. Fast jeder hat schon einmal kurze Strecken in einem Raum oder zur nächsten Haltestelle mit Schritten abgemessen, um eine ungefähre Vorstellung von der Größe in Metern zu erhalten. Was für den Alltag stets funktioniert, war allerdings geschichtliche gesehen ein großes Hindernis für Navigation und Handel. Erst der Gebrauch der Einheit Zentimeter hat so zu einer größeren Messgenauigkeit geführt, nachdem es beispielsweise allein in Deutschland über hundert verschiedene Fußmaße gab. Nichtsdestotrotz: Mithilfe der Doppelschrittmethode lässt sich das eigene Schrittmaß in Meter übertragen, um schließlich Strecken in gegangene Meter oder hochgerechnet auf Kilometer einfach bestimmen zu können. Für die Orientierung im Gelände ist nämlich nicht nur die Marschrichtung entscheidend, sondern ebenso die Entfernung, die sich ‚Schritt für Schritt‘ ganz ohne Technik ermitteln lässt.

 

Benötigte Geräte und Hilfsmittel

  • Maßband

 

Schrittfolge

1.     Stecke eine Strecke von 10 Metern ab. Für ein genaueres Ergebnis ist eine Strecke von 100 Metern angebracht, dazu geht man am besten auf eine 100-Meter-Bahn.

2.     Gehe die 10 Meter (bzw. 100 Meter) im durchschnittlichen Tempo ab und zähle die Doppelschritte. Ein solcher Doppelschritt ergibt sich jedes Mal, wenn ein gewählter Fuß den Boden berührt (z.B. jedes Mal, wenn der linke Fuß aufsetzt). Halbe Schritte auf dem letzten Meter gelten.

3.     Wiederhole den Vorgang für die 10-Meter-Strecke mindestens zweimal, um drei Messwerte zu erhalten. Addiere alle drei Messwerte (10-Meter-Strecke) und teile die Summe durch drei. Dies ist das Schrittmaß auf 10 Meter.

4.     Berechne die mittlere Schrittlänge: Teile die Länge der Strecke (10 Meter oder 100 Meter) durch das Schrittmaß (= Anzahl der gegangenen Doppelschritte).

5.     Für eine unbekannte Strecke: Gehe die Wegstrecke ab und ermittle die Anzahl der Doppelschritte. Multipliziere das Ergebnis mit der mittleren Schrittlänge.

 

Auswertung

Das Schrittmaß wird gerne verwendet, um Entfernungen im Wald abzuschätzen. Bei Kartographierungen bedient man sich noch heute in einigen Fällen der Doppelschrittmethode, da es nahezu unmöglich und vor allem auch aufwendig ist, die zahlreichen Objekte im Wald mit einem Maßband abzumessen. Für größere Distanzen kann das Zählen der Schritte mitunter mühselig werden, dafür bieten sich dann analoge Schrittzähler an. Diese zählen an Gürtel oder Hose befestigt über einen Erschütterungssensor die gelaufenen Schritte

 

Literatur

Regal, Wolfgang (2010). Daumensprungmethode und Jakobsstab: Messen ohne Maßband, Welver: Conrad Stein Verlag. (= Outdoor, Basiswissen für draußen).

 

 

 

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Schätzen und Messen - Doppelschrittmethode

literature: 

Regal, W. (2010): Outdoor – Basiswissen für draußen: Messen ohne Maßband. 3.Auflage. Conrad Stein Verlag. Welver.

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